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Das Jahr neigt sich dem Ende zu, vieles auf der Welt macht wütend, traurig oder lässt fast hoffnungslos werden.
Nicht als Weltflucht, sondern gerade im Gegenteil sollten wir uns deshalb auch mit Erfreulichem beschäftigen, um die Schönheiten des Lebens wahrzunehmen und dadurch vielleicht Kraft und Mut zu erhalten. Darum habe ich in der neuen Reihe ›Genau geschaut‹ die ›Eisbahn in Parklandschaft‹ von Josef Hegenbarth unter die Lupe genommen. Ich wünsche viel Vergnügen beim Betrachten, Lesen und Anklicken.
Beste Grüße
Dr. Uta Grünberg · Online-Redaktion
redaktion@hegenbarth-werkverzeichnis.de
Eisbahn in Parklandschaft | Josef Hegenbarth (hegenbarth-werkverzeichnis.de)
Josef Hegenbarth schafft es in seinem ›Eisbahn in Parklandschaft‹ titulierten Blatt die Betrachter sofort auf die Bahn zu ziehen. Der Mann rechts mit dem Eishockeyschläger in der Hand leitet genauso wie der Hund auf der anderen Seite in das Bild ein: zu dem ›Rotkäppchen‹ in rotem Mantel und der danebenstehenden in blau-schwarz gekleideten Frau. Mit diesen beiden Rückenfiguren schauen wir gemeinsam weiter, den drei Frauen davor über die Schulter und verfolgen das Gewusel. Wir Betrachtenden schlittern in Kurven, wie auf Kufen, um das ganze Geschehen der Eislaufenden zu erfassen: Erste vorsichtige Schritte als Anfänger werden gewagt, mutig und schnell wird vorbeigesaust. Ein Kind bückt sich nach seiner Puppe, einen Mann hat es hingesetzt, viele ausholende und ausbalancierende Bewegungen sind zu sehen.
Wie in vielen Blättern gelingt es Josef Hegenbarth, eine Tiefenwirkung durch die Anordnung seiner Figuren zu erzeugen, oder – anders formuliert – seine Figuren erzeugen den Raum. Wir befinden uns in einer Parklandschaft, so suggeriert der Titel, doch diese ist kaum näher bestimmt. Ein Holzzaun trennt die Eisfläche von der Anhebung, ein kahler Baum rechts, ein vermutlich als Kiosk genutzter Bauwagen mit qualmendem Schornstein links und zwei angedeutete Parkbänke sind alles, was an Staffage zu sehen ist.
Vielleicht laufen die Leute hier auf dem zugefrorenen Zwingerteich in Dresden, kalt genug war dieser Winter zumindest, wie kolorierte Postkarten desselben Jahres zeigen. Doch Hegenbarth lässt den Ort offen, ganz anders als das berühmteste Eislauf-Vorbild: die flämische ›Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle‹ eine dörfliche Szene von Pieter Bruegel d. Ä. aus dem Jahr 1565. Dieses Bild wurde etwa 100 Mal kopiert, ist auch in einer Darstellung von 1601 im Kunsthistorischen Museum in Wien zu sehen.
Ganz sicher schlenderte Hegenbarth durch die Dresdener Gemäldegalerie Alter Meister und studierte dort die Eisbelustigungs-Bilder der Maler des 17. Jahrhunderts wie Jan van Goyen, Adriaen van de Velde, Thomas Heeremans, Isaac van Ostade oder Hendrick Avercamp.
Doch Hegenbarth konzentriert sich auf die Personen, wie bereits ausgeführt, und die Stimmung. Diese erzielt er durch die Technik und die Farbgebung. Anders als bei den vorherrschenden erdfarbenen Tönen der niederländischen Landschaftsmaler in ihren Eislaufbildern präsentiert er uns klirrende Kälte in Eisblau, Weiß und Grau. Diese Kälte, auf die natürlich auch die schneebedeckte Punschbude links und der kahle Baum rechts im Bild hinweisen, wird allerdings durch die verwendete Leimfarbe verstärkt: Leimfarbe verliert nach dem Trocknen nicht die Wasserlöslichkeit, dadurch wird die Farbe beim Übermalen angelöst und erzeugt auf diesem Bild durch Vermischung diesen flirrenden, eisigen Effekt.
Ihnen angenehmes Schneetreiben, schöne Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Zu Josef Hegenbarth gibt es folgende interessante Neuigkeiten.
Viel Vergnügen und beste Grüße
Dr. Uta Grünberg · Online-Redaktion
redaktion@hegenbarth-werkverzeichnis.de
Inhalt:
Im 19. Jahrhundert erlebt die Buchkunst durch neue Drucktechniken eine Wiederbelebung – ein Comeback, das bis heute anhält. Künstler, Verleger und Drucker verhelfen der Illustration gemeinsam zu einer neuen Blüte – sie entwickelt sich von der untergeordneten Rolle als Buchschmuck zur seitenfüllenden Protagonistin. Immer häufiger tritt nun auch ihre Zwillingsschwester, das Mappenwerk, auf die Bühne. In diesem werden Originalgrafiken zuweilen vom Buchblock und von der literarischen Vorlage losgelöst veröffentlicht. Neben den vielgestaltigen künstlerischen Handschriften begeistern die vielfältigen Mittel: Kontrastreiche Farben und feine Graustufen stehen sich gegenüber wie zarte, fließende Linien kräftigen, kantigen Flächen oder erzählerische Szenen abstrakten Stimmungsbildern. Es gibt keine künstlerische Strömung, die nicht ihren Niederschlag im illustrierten Buch findet. So bietet die Sammlung Wieland Schütz ein umfassendes Spektrum vom Impressionismus über den Jugendstil und Expressionismus hin zu Surrealismus, Pop Art und Nouveau Réalisme bis zur zeitgenössischen Illustration des 21. Jahrhunderts. Ein starker französischer Block spiegelt die internationale Moderne besonders imposant. Der noch weit umfangreichere deutsche Beitrag unterstreicht einmal mehr auch den Rang des Verlagsortes Leipzig und den Beitrag der ostdeutschen Illustrationskunst. (Pressetext)
Eingebettet in diesen Kontext waren zahlreiche illustrierte Bücher und Originalzeichnungen Josef Hegenbarths in Leipzig ausgestellt. Am Wochenende klappten die rund 600 Bücherdeckel aus der Sammlung Wieland Schütz zu – die opulente Ausstellung im GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig schloss ihre Pforten. Doch die insgesamt mehr als 1.600 Objekte umfassende Sammlung des Berliner Grafikdesigners Wieland Schütz verbleibt dem GRASSI Museum als Schenkung. Für alle, die nicht nach Leipzig fahren konnten, bleibt der reich bebilderte und betextete Ausstellungskatalog zur Nachlese.
Von Bonnard bis Klemke. Illustrierte Bücher und Mappenwerke aus der Sammlung Wieland Schütz
Hg. v. Olaf Thormann, Leipzig: Faber & Faber 2023
(300 S., deutsch/englisch, 40 Euro, ISBN 978-3-86730-256-2)
Inhaltsverzeichnis auf der Website der Deutschen Nationalbibliothek
Die Ausstellungsrezension von Andreas Platthaus ›Exquisit trotz Exklusivitätsverlust‹ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 10. Juni 2023.
Faltblatt mit weiteren Abbildungen
Der Titel ›Dresdner Köpfe‹ bezieht sich sowohl auf die Herkunft der Werke aus der Sammlung des Kupferstich-Kabinetts als auch auf die Künstler*innen selbst, denn, was alle fünf miteinander teilen, ist, dass sie an der Dresdner Hochschule der Bildenden Künste unterrichtet haben: Dix von 1927 bis 1933, Richter von 1947 bis 1967, Max Uhlig von 1995 bis 2002 und Hopfe von 1992 bis 2010. Das kürzeste Engagement an der Kunstakademie hatte der Hausherr: Hegenbarth war in Dresden nur von 1947 bis 1949 Professor für Malerei. Die Ausstellung vereint Künstler*innen, deren Bedeutung weit über die Grenzen der Stadt hinausreicht und die insbesondere für ihre ganz eigenwilligen Menschenbilder, die sich insgesamt über annähernd 100 Jahre erstrecken, jeweils hohe künstlerische Wertschätzung genießen.
Die prägnante Auswahl an ›Dresdner Köpfen‹ wird die außergewöhnliche zeichnerische Qualität, aber auch die Vielfalt der Positionen und nicht zuletzt die bemerkenswerten Traditionslinien und Verbindungen innerhalb der Dresdner Akademie vor Augen führen. Diese zeigen sich etwa darin, dass Hans Theo Richter Meisterschüler von Dix war, Hegenbarth und Richter nach dem Krieg zeitgleich an der Akademie lehrten, Uhlig bei Richter studierte und Hopfe und Uhlig parallel viele Jahre heute tätige Künstlerinnen und Künstler ausgebildet haben. (Pressetext)
Website des Museums (skd.museum)
Josef-Hegenbarth-Archiv
Kupferstich-Kabinett
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Calberlastraße 2
1326 Dresden
Telefon (03 51) 49 14 32 11
Laufzeit bis 14. April 2024: So 15–18 Uhr
Führungen am 1. Sonntag im Monat um 15 Uhr
Im September 2008 erschien die erste Fassung, die wegen seiner Datenmenge, der Informationstiefe und des kostenfreien Zugangs eine Pionierleistung auf dem Gebiet der digitalen Werkverzeichnisse darstellte. Seitdem profitieren Wissenschaft, Sammlungen und Kunstfreunde von der inzwischen auf 18.100 Werkpositionen angewachsenen Datenbank – Grund genug, sie an den aktuellen Stand der Technik anzupassen.
In der soeben freigeschalteten Fassung (September 2023) finden Sie zahlreiche neue Bilddatensätze, wissenschaftliche Updates sowie hilfreiche Suchfunktionen und Verknüpfungen. Damit ist die Grundlage für eine aktualisierte Betrachtung des Hegenbartschen Œuvres geschaffen, die ein unbedingt zu behebendes Desiderat darstellt. Gerne treten wir dazu mit Ihnen in Austausch!
Sie finden das aktualisierte Werkverzeichnis unter folgenden Adressen:
https://www.josef-hegenbarth.de
https://www.hegenbarth-werkverzeichnis.de
Der Wonnemonat Mai lockt mit Ausstellungen:
Genießen Sie nebst Wetter und Natur auch die Kultur! Besuchen Sie die Museen und Ausstellungen, da alles wieder öffnet! Treten Sie mit den Kunstwerken in Kontakt, genauso wie mit den Führenden oder anderen BesucherInnen!
Viel Vergnügen und beste Grüße
Dr. Uta Grünberg · Online-Redaktion
Inhalt:
Seit der Antike kommen Menschen in einem Zirkus zusammen, um große Emotionen zu erleben. Der Zirkus, wie wir ihn heute kennen, entwickelte sich im 19. Jahrhundert. Mit seinen exotischen Tieren, Artisten, Zauberern und Clowns zieht er von Stadt zu Stadt, um dort die Zuschauerinnen und Zuschauer in seinem großen Zelt zu empfangen.
Josef Hegenbarth, Zirkusszene (Löwendressur) · um 1954, Pinselzeichnung · bisherige WV-Nr. D IV 603 · Lindenau-Museum Altenburg
Eine Glanzzeit erlebte der Zirkus in den 1920er Jahren. Die Traumwelt im Zirkuszelt zog die Menschen, die in ihrem Alltag nach dem Ersten Weltkrieg viele Entbehrungen erdulden mussten, magisch an. Viele Künstlerinnen und Künstler zeigten sich fasziniert von den schillernden Farben, wilden Tieren und leicht bekleideten Damen. Die scheinbar freie, nomadische Zirkuswelt stellte einen Gegenentwurf zur urbanen Gesellschaft mit ihren Sitten und Normen dar.
Josef Hegenbarth, Tigerdressur, Leimfarbe, Lindenau-Museum Altenburg
Das Interesse der Künstlerinnen und Künstler an dieser Scheinwelt riss auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht ab. Vor allem in der DDR wurden Akrobaten, Seiltänzerinnen und Clowns unter der Hand der Künstlerinnen und Künstler zu Sinnbildern mit vielfältigen Bedeutungsschichten. Aus den reichen Beständen der Grafischen Sammlung des Lindenau-Museums sind in dieser Ausstellung etwa 50 Arbeiten von u. a. Alfred Ahner, Gerhard Altenbourg, Conrad Felixmüller, Hans Grundig, Josef Hegenbarth, Harald Metzkes, Otto Mueller, Max Schwimmer und Maria Uhden zu sehen. (Pressetext)
Website des Museums (burg-posterstein.de)
Museum Burg Posterstein
Burgberg 1
04626 Posterstein
Telefon: (034 496) 22 595
E-Mail: info@burg-posterstein.de
Geöffnet bis 3. Juli 2022: Di–So und Feiertag 10–17 Uhr
Mit Blick auf ihren geplanten Neubau in Schöneberg wird die Hegenbarth Sammlung bereits jetzt zur Probebühne. Verschiedene Aspekte des Sehens werden im Schaudepot unkonventionell ausprobiert und zur Diskussion gestellt: Zum Beispiel Beobachtungen der Motiventwicklung in ›Heitere Bewegung in Rosa‹ von Willi Baumeister (1946) und›Auf dem Arbeitsplatz‹ von Josef Hegenbarth (1948) oder der kulturübergreifenden Vielschichtigkeit, die in zentralasiatischen Teppichen (erstes Viertel 20. Jh.) und in›Metaphysische Landschaft‹ von Willi Baumeister (1949) gespeichert ist, dessen Gegenstücke sich unter anderem in der Hamburger Kunsthalle und im Centre Pompidou in Paris befinden. Oder auch der Akt des Sehens in der Meisterzeichnung "Die Dame mit dem Medaillon" von Adolph Menzel (1891), die als Scharnier zwischen den Arbeiten der genannten und weiterer Künstler gesehen werden kann.
Josef Hegenbarth, Auf dem Arbeitsplatz, 1948, Leimfarbe, gekratzt, bisherige WV-Nr. B II 561, Hegenbarth Sammlung Berlin
Einige Werke erscheinen erstmals nach behutsamer Restaurierung und Rekonstruktion von Rahmenfassungen nach originalen Vorbildern wieder in voller Strahlkraft.›Metaphysische Landschaft‹ ist eine malerische Zeichnung auf Karton und wurde mit einem Ornamentschnitzrahmen des 18. Jahrhunderts ausgestattet. Die stilisierten Blattformen fordern einen Vergleich mit der Figurenabstraktionen, welche die Moderne nicht zuletzt mit Josef Hegenbarth hervorgebracht hat, geradezu heraus.
Die versuchsweise zusammengestellten Werke entstanden größtenteils vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Ihre Visionen von damals offenbaren aktuell eine ungeahnte Dringlichkeit, die uns herausfordert, Perspektiven für eine künftige Nach-Kriegszeit zu entwerfen. (Pressetext)
Website des Museums (herr-hegenbarth-berlin.de)
Schaudepot der Hegenbarth Sammlung Berlin
Laubacher Straße 38
14197 Berlin
Telefon: (0 30) 23 60 99 99
E-Mail: sammlung@herr-hegenbarth-berlin.de
Geöffnet bis 6. Juli 2022: Mi 12–17 Uhr und nach Vereinbarung
Welches Verhältnis hat der Mensch zum Tier - zum domestizierten und zum wilden? Welches zur Natur? Zum Garten und zum Wald? Die in Dresden arbeitenden Künstler*innen Elise Beutner, Sylvia Pásztor und Andreas Kempe stellen sich diesen Fragen in der diesjährigen Ausstellung des Hegenbarth-Archivs.
Der Anlass ist ein neuer Nachbar: Die Plastik ›Waldgeheimnis‹ des einst ebenfalls in der Calberlastraße ansässigen Dresdner Bildhauers Robert Diez (1844–1922). Diese wurde Anfang des Jahres vom Ortsverein Loschwitz-Wachwitz vor Josef Hegenbarths Wohn- und Atelierhaus aufgestellt und ist Namensgeber der Ausstellung.
Josef Hegenbarth, Böhmischer Urwald, 1942, Pinselzeichnung, bisherige WV-Nr. D III / HA 3129, Staatliche Kunstsammlungen Dresden [© VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: H. Boswank]
Die Inspirationsquelle allerdings ist Hegenbarth: Beutner, Pásztor und Kempe haben ihre Werkauswahl im Dialog mit dem Ort und den Landschafts-, Pflanzen- und Tierzeichnungen des Künstlers getroffen und zusätzliche Arbeiten eigens für dieses Gemeinschaftsprojekt realisiert. Insgesamt werden 50 Werke gezeigt, 17 davon stammen von Hegenbarth. (Pressetext)
Webpräsenz des Museums (skd.museum)
Josef-Hegenbarth-Archiv
Kupferstich-Kabinett
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Calberlastraße 2
01326 Dresden
Telefon: (03 51) 49 14 32 11
Geöffnet bis 23. April 2023: So 15–18 Uhr
Das graue Wetter lockt zu einem Ausstellungsbesuch:
In der Universitätsbibliothek Regensburg können Sie sich bis zum 27. April Werke von Hegenbarth anschauen. Die Sonderausstellung im Josef-Hegenbarth-Archiv läuft noch bis zum 14. April.
Viel Vergnügen und beste Grüße
Dr. Uta Grünberg · Online-Redaktion
Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie präsentiert seine Bibliothek in der Ausstellung ›Mehr wissen... 10 Jahre Regensburger Bibliotheksverbund‹. Genauso wie das Museum selbst spezialisiert sich auch die hauseigene Bibliothek des Kunstforums Ostdeutsche Galerie mit ca. 23.000 Bänden auf deutsche und mittelosteuropäische Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts.
Die Bibliothek des Kunstforums Ostdeutsche Galerie präsentiert sich in der Ausstellung in der Universität Regensburg auch mit Exponaten zu Josef Hegenbarth
© Foto: Gabriela Kašková (2019)
Die vielen illustrierten Bände und Künstlerbücher bilden die Schnittstelle zum Bestand der Grafischen Sammlung. Für die Ausstellung des Regensburger Bibliotheksverbunds, dessen Mitglied die Museumsbibliothek ist, hat das KOG einige Beispiele von Josef Hegenbarth ausgewählt, denn neben zahlreichen Büchern sowie Archivmaterialien besitzt es auch ein stattliches Konvolut grafischer Blätter dieses Künstlers.
Josef Hegenbarth, Szene aus Reineke Fuchs (o.J.) · Tuschezeichnung · Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg
© Foto: Kunstforum Ostdeutsche Galerie · VG Bild-Kunst, Bonn (2019)
Der deutsche Zeichner, Illustrator, Grafiker und Maler Josef Hegenbarth (1884–1962) verbrachte den größten Teil seines Lebens in Dresden. Mit seinen Illustrationen zu zahlreichen Werken der Weltliteratur fand er jedoch auf beiden Seiten des getrennten Deutschlands Anerkennung und gehörte zu den bedeutendsten deutschen Illustratoren seiner Zeit. Dies belegt auch eine ost-/westdeutsche Parallelausgabe von Goethes Reineke Fuchs aus dem Jahr 1964. Hegenbarths reizende Tierdarstellungen zu ›Reineke Fuchs‹ sind das Leitmotiv der kleinen Präsentation. Ausgewählten Illustrationen, die in Bücher Eingang gefunden haben, wird ein freies Blatt gegenübergestellt: eine Originalzeichnung aus dem Bestand der Grafiksammlung des KOG ausgeführt als Faksimile. So kann man den Weg von einer Entwurfsskizze bis hin zur gedruckten Fassung verfolgen und die feinen Variationen beobachten. (Pressetext)
Website des Veranstalters (uni-regensburg.de)
Universitätsbibliothek Regensburg
s c h a u fenster (Oberes Foyer)
Universitätsstraße 31
93053 Regensburg
Falls Sie in Berlin wohnen, sollten Sie am kommenden Dienstag den Vortrag ›Schiller – Glocke – Hegenbarth‹ von Katja Schöppe-Carstensen in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek in Steglitz nicht verpassen! Und für alle, die in den nächsten Wochen den Dresdner Striezelmarkt besuchen sollten: Gönnen Sie sich in Loschwitz eine Aufwärmung im Josef-Hegenbarth-Archiv bei ›Heinrich von Kleist. Hegenbarth und Baumhekel‹!
Eine schöne Vorweihnachtszeit
wünscht Ihnen
Dr. Uta Grünberg · Online-Redaktion
Inhalt:
Theobald von Oer: Der Weimarer Musenhof (1857)
Fotorepro: Schmidt Kunstauktionen Dresden
Josef Hegenbarth zu Schiller: Das Lied von der Glocke (Blatt 29) (um 1922)
© VG Bild-Kunst, Bonn (2018) / Foto: Hegenbarth Sammlung Berlin
Friedrich Schillers ›Das Lied von der Glocke‹ (1800) zählt zu den Klassikern der deutschen Dichtung. Die Kunsthistorikerin und Literaturwissenschaftlerin Katja Schöppe-Carstensen wirft in ihrem Bild-Vortrag einen Blick sowohl auf die kontroverse Rezeption des Versepos als auch auf dessen schier unendliche Illustrationsgeschichte. Darin nehmen die Illustrationen von Josef Hegenbarth eine bis in unsere Zeit leuchtende Position ein.
Den Bildbeispielen der wichtigsten Illustrationen zur Glocke im 19. Jahrhundert stellt die Referentin ausgewählte Originale aus Hegenbarths großformatigem Mappenwerk von 1922 gegenüber. Dieses ist kürzlich erstmals als Buchausgabe erschienen – ein besonderes Geschenk für Fans von Lyrik und Bildgeschichten gleichermaßen!
Ingeborg-Drewitz-Bibliothek
Grunewaldstraße 3
12165 Berlin (Steglitz)
Telefon: 030. 902 99-24 10
1810/11 veröffentlichte Heinrich von Kleist (1777–1811) zwei Bände mit Erzählungen, die zu Lebzeiten des Autors formal und inhaltlich auf Unverständnis stießen, heute hingegen zur Weltliteratur gerechnet werden. Schriftsteller wie Künstler setzten sich mit den Texten auseinander, so auch Josef Hegenbarth (1884–1962) und Thomas Baumhekel (*1963). Ihr gemeinsames Interesse an ostasiatischer Kunst erlaubt es, diese beiden sehr unterschiedlichen künstlerischen Positionen in einer Ausstellung zusammenzuführen.
Josef Hegenbarth zu Kleist: Das Erdbeben in Chili (1943) D VII 695.023
© Josef-Hegenbarth-Archiv, Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
VG Bild-Kunst, Bonn (2018) / Foto: Herbert Boswank
Josef Hegenbarth, dem als Illustrator keine Textvorlage zu dramatisch, zu grotesk sein konnte, forderten Kleists eigenwillige sprachliche Bilder bereits 1943 zu einer 33 Tuschezeichnungen umfassende Folge heraus. Die Buchillustrationen, die erst 1988 veröffentlicht wurden, sind nicht nur Visualisierungen der Handlung, sondern lassen bereits in den frühen 1940er Jahren Hegenbarths Streben nach Kompositionen erkennen, die den Sprachrhythmus des Textes aufgreifen. Es ist vor allem der souveräne Umgang mit dem Zeichengerät, der Hegenbarth als einen Kenner der fernöstlichen Kunsttechniken ausweist.
Thomas Baumhekel: Das Erdbeben in Chili (2014)
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden
VG Bild-Kunst, Bonn (2018) / Foto: Andreas Diesend
Seinen vignettenhaften Pinselzeichnungen stehen Thomas Baumhekels großformatige Schriftblätter aus dem Jahr 2014 gegenüber, die auf japanischen Übersetzungen des ersten Satzes jeder Erzählung Heinrich von Kleists basieren. Bereits seit den 1990er Jahren setzt sich der Künstler schreibend mit der Form und Bildhaftigkeit von sprachlichen Zeichen auseinander. Das dichte Schriftbild dieser bisher nur in Japan gezeigten Arbeiten spiegelt Kleists gedrängte Satzkonstruktionen, der Duktus variiert entsprechend der Assoziationen, die seine Wortwahl bei Baumhekel hervorruft.
Kleists Texte haben auch heute noch gesellschaftspolitische Sprengkraft. Seine Erzählungen werfen grundlegende Fragen zum Verhältnis von Individuum und Staat, Rassismus und Geschlechterbeziehungen auf. Von literarischen Aussagen, mit denen er in ›Die Verlobung von St. Domingo‹ Rassenstereotypen wiedergibt, distanzieren sich die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ausdrücklich. (Pressetext)
Website des Veranstalters (skd.meuseum)
Josef-Hegenbarth-Archiv
Kupferstich-Kabinett
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Calberlastraße 2
01326 Dresden
Tel.: 03 51. 49 14 32 11
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